Die Corona-Krise ist seit eineinhalb Jahren im Gange. Während weltweit die Impfstoffe Erleichterung versprechen, ist die Lage aber immer noch angespannt, so auch in Indien. An dieser Stelle wollen wir Ihnen und Euch – liebe Freunde und Förderer des KIDZ Shelter – ein Update geben.

Die Vorsitzende der Patengemeinschaft – unserer Dachorganisation – hat in einer Nachricht an alle Mitglieder die Situation zusammengefasst, die wir hier etwas gekürzt zu Ihrer/zu Eurer Information wiedergeben:

Die Situation in Indien scheint sich ein wenig entspannt zu haben. Aber immer noch ist das öffentliche Leben stark eingeschränkt. Die Angst vor einer neuen Welle ist da – und das ist wohl auch berechtigt. Angesichts einer niedrigen Impfrate und einer trügerischen zurückkehrenden Normalität warnen Experten vor einer dritten Welle.

Alle Mitarbeiter in den Heimen möchten sich gern impfen lassen, aber es steht nicht genug Impfstoff zur Verfügung, sodass sie auf einen Termin warten müssen.
Man hört, dass die Krankenhäuser besser auf etwaige Notfälle eingerichtet sind und Sauerstoff verfügbar sein soll. Aber jeder, der Indien kennt, weiß, dass es kein gut funktionierendes Gesundheitssystem für die arme Bevölkerung gibt. Wir haben Mittel für akute Notfälle an unser Büro in Indien geschickt, sodass bei Bedarf schnell reagiert werden kann. In unserem Wirkungsbereich sind zum Glück alle gesund.

Die Zahlungen an die Familien und die jungen Menschen in den Ausbildungsprogrammen laufen – wie während der ganzen Zeit der Pandemie – ganz normal weiter und auch die Heimkinder und damit ihre Familien erhalten die Unterstützung weiterhin direkt, bis die Kinder wieder im Heim leben können.

Der Radius unserer indischen Kollegen ist nach wie vor eingeschränkt, sodass Fahrten von Kerala nach Tamil Nadu (also auch nach Sivakasi, wo unser KIDZ Shelter sich befindet – Anm. d. Red.) und umgekehrt meist nicht zugelassen sind. Innerhalb Keralas, wo sich unser Büro und einige Heime befinden, können sie sich zur Zeit bewegen und Heime und Familien besuchen.

Die Schulen, Universitäten und Colleges sind immer noch geschlossen – und es ist kein Ende in Sicht. Die Kinder und Jugendlichen leiden sehr unter der Situation und verpassen unendlich viel wertvolle Zeit.

In vielen Heimen sind nur wenige Kinder, oft die älteren Kinder. Die Kinder, die zu Hause sind, folgen dem Unterricht online. Die Heimleiter haben regelmäßig Kontakt mit den Kindern und deren Familien und können im Notfall helfen.

Unterdessen haben wir Pläne geschmiedet, um den Kindern nach der Rückkehr in die Heime mit Nachhilfestunden zu helfen. Schon jetzt haben wir für unsere Heime Computer und einige Smartphones angeschafft, damit wenigstens der Online-Unterricht für die Kinder, die in den Heimen sein dürfen, so gut wie möglich verläuft. Auch nach der Pandemie werden diese Geräte wertvolle Hilfsmittel sein, um den Kindern extra Unterrichtsprogramme und andere Inhalte zu vermitteln. Zusammen mit einer Psychologin arbeiten wir an verschiedenen unterstützenden Programmen, sodass wir starten können, wenn sich die Situation entspannt.

Im Moment erreichen uns wenige Nachrichten aus dem Land, in dem wir tätig sind. Offiziell vermeldet Indien ca. 400.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Eine neue, aktuelle US amerikanische Studie des unabhängigen „Center for Global Development“ schätzt, dass die Übersterblichkeit in Indien um ein Vielfaches höher sein kann. Es ist verständlicherweise in diesem riesigen Land mit 1,3 Mrd. Einwohnern fast unmöglich, zuverlässige Daten zu erheben. Daher müssen die offiziellen Zahlen immer mit Vorsicht betrachtet werden und wir sind dankbar, dass wir zumindest in unserem Wirkungskreis zuverlässig über unsere Kollegen informiert sind.

Zum Schluss gibt es natürlich wieder eine gute Nachricht:

Trotzdem die Schulen geschlossen waren, haben viele Kinder und Jugendliche Prüfungen abgelegt und bestanden. Das Leben geht weiter!

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