Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Kinderprojektes in Sivakasi/Tamil Nadu,
Corona, Corona, Corona …. auch in Indien. Anfang letzten Jahres hofften wir sehr, dass nicht nur in Europa, sondern auch in Indien die Pandemie nunmehr alsbald überwunden werden könnte. Ab September konnten unsere Kinder die Schule wieder besuchen, wenn auch nicht so regelmäßig wie bisher und mit einigen Einschränkungen.
So musste das Lernen teilweise ins Heim verlegt werden, die von der Regierung angebotenen Lernprogramme konnten nur z.T. über den recht kleinen Fernseher empfangen werden.
Natürlich waren auch Besuche aus Deutschland unter diesen Bedingungen nicht möglich, was wir sehr bedauert haben. Nichts ersetzt einen Besuch vor Ort, denn dort finden die ausführlichen Gespräche mit Baby, unserem indischen Kollegen von der Patengemeinschaft und insbesondere mit Nisha, unserer so liebevollen und kompetenten Heimleiterin, statt. Auch die Kinder zu erleben, mit ihnen zu sprechen und zu spielen, ihre Entwicklung wahrzunehmen, entfiel.
Zeitweise hatte die Regierung überdies angeordnet, dass alle Kinder zurück in ihre Familien geschickt werden müssten, auch wenn Eltern nicht auffindbar waren. Das hat uns besondere Sorgen bereitet, kennen wir doch die Slums, aus denen sie stammen nur zu gut. Kein fließendes Wasser, mangelnde Hygiene, kein Rückzugsort und Hunger. Nisha hat in dieser Zeit die Familien regelmäßig besucht und sie mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln versorgt.
Auch dank Ihrer/Eurer Unterstützung konnte Nisha weiterhin Geld auf das Konto jedes Kindes einzahlen, eine monatliche Unterhaltssumme war festgelegt worden. Wie weit die einzelnen Kinder davon profitiert haben, wissen wir nicht. Für die armen Familien war dies sicher eine große Hilfe. Vor allem Wanderarbeiter, deren Kinder in größerer Anzahl im Heim sind, verloren ihre Arbeit und Corona-Hilfen wie in Deutschland gibt es nicht.
Inzwischen sind viele Kinder wieder ins Heim zurückgekehrt. Aber es sind auch neue hinzugekommen, wie z.B die beiden Schwestern Anishka, 7 Jahre alt, und Kanishka, 9 Jahre. Nun können auch sie regelmäßig zur Schule gehen, mit den anderen Mädchen spielen und lernen.
Um den Kindern zu helfen, die durch die Pandemie entstandenen Versäumnisse besser aufholen zu können, haben wir inzwischen mehrere Laptops, Tablets und Drucker gekauft, so dass ihre Fähigkeiten, mit digitalen Medien umzugehen, verbessert werden. Außerdem können sie ihre Schulaufgaben besser erledigen.
Auch haben wir wieder einen Musiklehrer engagiert. Er kommt wöchentlich und singt und musiziert mit den Kindern. Wir wissen, dass die Kinder daran großen Spaß haben und so freuen wir uns, dass es gelungen ist, wieder an eine frühere Praxis anzuknüpfen.
Des weiteren haben wir Nisha gebeten, mit den Kindern regelmäßig Yoga zu praktizieren, damit sie wegen des ausgefallenen Sportunterrichts etwas fit bleiben.
Erfreut hat uns auch die Nachricht, dass Bavani ihre Schneiderlehre erfolgreich abgeschlossen hat und nunmehr auf eigenen Füßen stehen kann. Da man in Indien auch für die Ausbildung in praktischen Berufen bezahlen muss, hat sie von uns eine monatliche Unterstützung bekommen.
Es ist für uns wieder ein großes Bedürfnis, Ihnen/Euch für die Unterstützung im vergangenen Jahr herzlich zu danken. Wir freuen uns sehr darüber, wenn wir auch 2022 auf Ihre Unterstützung zählen können.
Wir wünschen Ihnen alles Gute für das neue Jahr. Bleiben Sie gesund!
Herzlichst,
Hadmut Scholz, Rüdiger Jester, Florian Renz
https://www.kidzshelter.de
Im Januar 2022