Sivakasi an sich ist eine bei Touristen unbekannte Industriestadt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu und zählt rund 100.000 Einwohner. Geschätzte 25,000 Menschen arbeiten in der Feuerwerksbranche, weiterhin gibt es über 50 Fabriken zur Produktion von Streichhölzern. Die Industrien sind für Kinderarbeit – meistens Mädchen – und schwere Unfälle bekannt.

An der Autobahnabfahrt nach Sivakasi
An der Autobahnabfahrt nach Sivakasi

Es ist eine gefährliche Arbeit; seit den 1990er Jahren sind über 120 Todesfälle bei der Herstellung der Böller dokumentiert. Obwohl Kinderarbeit in Indien verboten ist, kommt es bis heute immer noch vor, dass Kinder für diese Arbeit herangezogen werden. Besonders Mädchen sind auf Unterstützung angewiesen, denn im Zweifelsfall werden in den ganz armen Familien – wenn überhaupt – nur die Jungen zur Schule geschickt.

Auf Wikipedia ist die „Geschichte“ der Kinderarbeit gut zusammengefasst (in englischer Sprache).

Kasi Viswanathar Tempel, Sivakasi
Kasi Viswanathar Tempel, Sivakasi

Rund 47 % der Bevölkerung von Sivakasi lebt in 16 Slums am Rande der Stadt. In den von uns regelmäßig besuchten Slumvierteln bestehen die unvorstellbar armseligen Hütten aus Palmmatten und alten Plastikplanen. Die „Toilette“ befindet sich in einem Verschlag daneben, Wasser muss von gemeinschaftlichen Wasserstellen herangeholt werden.

In der Innenstadt von Sivakasi
In der Innenstadt von Sivakasi

Viele Bewohner stellen in ihren Hütten Teile für Feuerwerkskörper her oder entfernen aus Elektroschrott die wertvolleren Teile wie z.B. Kupfer. Der immense Zeitaufwand steht in keinem Verhältnis zur schlechten Bezahlung. Vor allem Kinder müssen sehr häufig bei dieser schweren Arbeit anpacken.

Unser Kinderheim in Sivakasi ist damit ein Zeichen für Menschlichkeit in dieser Welthauptstadt für Feuerwerkskörper.

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